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24./25. November 2023 – 32. Brandenburgischer Zahnärztetag

24./25. November 2023 – 32. Brandenburgischer Zahnärztetag

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Am 24. und 25. November befassten sich Top-Referenten sowie Zahnärzte und Praxismitarbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Chirurgie im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich.

Die Vorträge mit den dazugehörigen Referenten beim 32. Brandenburgischen Zahnärztetag stellte Prof. Dr. Dr. Max Heilmann aus Berlin als wissenschaftlicher Leiter zusammen: „Die Teilnehmer des Zahnärztetages haben sicherlich das eine oder andere direkt für ihre tägliche Arbeit in der Praxis mitnehmen können, anderes diente eher einem Auffrischen und Aktualisieren ihres Wissens.“ So ging es im Detail unter anderem um die Möglichkeiten knochenaufbauender Operationstechniken, computerunterstützte Operationsplanung oder die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Zahnärzten in der Betreuung der Patienten nach einer Operation.

„Silberne Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft“ verliehen

Traditionell erhielten Zahnärzte, die sich in hohem Maße über ihre Berufsausübung hinaus ehrenamtlich engagieren, die „Silberne Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft“. Jürgen Herbert und Dr. Romy Ermler – in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer – überreichten die Nadel mit Urkunde an: Dr. Hannelore Hoppe, Dr. Wolfram Sadowski sowie Dr. Eckehart Schäfer.

Für Begeisterung ergänzend zum fachlichen Programm sorgte der Festredner Dr. Marco Freiherr von Münchhausen mit seinem Vortrag „Prinzipien effektiver Selbstmotivation – der innere Schweinehund“.

Begleitend zum wissenschaftlichen Programm gab es wie immer extra Vorträge für die
Praxismitarbeiter. „Dafür suchte ich bewusst relevante Themen aus, damit sich alle beim
gemeinsamen Operieren, bei der Wundheilung mit Eigenblut (das Anwenden von PRF) oder bei der Dokumentation mittels Fotografie sicherer fühlen.“

Am Samstag wurden auch wieder die jungen Zahnärzte speziell mit einem eigenen Programm angesprochen, so dass hier das gegenseitige Kennenlernen und das Knüpfen beruflicher Netzwerke gefördert wurde. Der Zuspruch war so hoch, dass sogar weitere Stühle in den Seminarraum geholt werden mussten. Insbesondere der Vortrag „Keine Angst vor der Bürokratie“ sorgte eventuell mit dafür, mit weniger Bedenken den Plan einer eigenen Niederlassung zu verfolgen.

Das Land Brandenburg kann Neuniederlassungen gut gebrauchen. Auch das war Thema beim Zahnärztetag im kollegialen und standespolitischen Gespräch. LZÄKB-Präsident Dipl.-Stom. Jürgen Herbert dazu: „Wir sind derzeit in den Bezirksstellen im gesamten Land unterwegs. Aus immer mehr Landkreisen erhalten wir Hilferufe: Die Zahnarztpraxen aus der unmittelbaren und mittelbaren Umgebung schließen ohne Nachfolger. Auf die weniger werdenden tätigen Praxen stürmen die Patienten. Die noch arbeitenden Zahnärzte hätten gern mehr Zeit, doch es fehlt auf der einen Seite an Fachkräften, auf der anderen Seite gewährt die unfähige Gesundheitspolitik keine Planungssicherheit und verursacht zudem einen hohen Bürokratieaufwand. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes die Schmerzgrenze erreicht!“

Dennoch schaut er hoffnungsvoll in die Zukunft, denn ab April 2024 wird es endlich einen Studiengang zur Zahnmedizin an der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) geben. Wer hier im Land studiert, soll möglichst mit Hilfe von Stipendien zum Bleiben bewogen werden. Dazu gibt es gerade viele Gespräche mit der Landespolitik.

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg (KZVLB) führt die Förderung
niederlassungswilliger Zahnärzte fort. Dazu Dr. Eberhard Steglich, Vorsitzender des Vorstandes der KZVLB: „Wir konnten einen Strukturfonds zur Finanzierung von Fördermaßnahmen bilden. Hiermit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die flächendeckende vertragszahnärztliche Versorgung in versorgungskritischen ländlichen und strukturschwachen Gebieten in Brandenburg langfristig aufrechtzuerhalten und zu verbessern. Die finanziellen Mittel werden zu gleichen Teilen von der KZVLB und den gesetzlichen Krankenkassen bereitgestellt.“ Mehr Informationen dazu finden sich
unter dem Stichwort „Strukturfonds“ auf der Seite www.kzvlb.de.

Fotos: Michael Helbig | Marco Mühle