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Bürokratieabbau jetzt – damit es weiter Zahnärzte gibt

Bürokratieabbau jetzt – damit es weiter Zahnärzte gibt

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Gemeinsame Aktion der zahnärztlichen Körperschaften – Start mit der Landespressekonferenz am 3. Mai 2024 in Potsdam

Wenn die Zahnärzte im Moment mit den Bauern tauschen könnten, würden sie sofort mit den Traktoren Richtung Berlin rollen. Die Liste der bürokratischen Hemmschuhe ist zu lang geworden. Ständig kamen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten neue Gesetzlichkeiten hinzu, welche die Zahnärzte immer mehr davon abhalten, ihrer ureigensten Bestimmung nachgehen zu können: Menschen zu helfen.

Mittlerweile bringt der Bürokratiewahn ältere Zahnärzte dazu, eher als geplant die Praxis ohne Nachfolger zu schließen. Andererseits sind junge Zahnärzte sehr skeptisch und vorsichtig mit Praxisübernahmen oder Neugründungen.

Dipl.-Stom. Jürgen Herbert, hier im Land Brandenburg mit 33 Dienstjahren inzwischen dienstältester Präsident einer Landeszahnärztekammer deutschlandweit, findet kaum noch Worte: „Es ist irre, was in den Praxen passiert! Es geht los bei der Aufbereitung von Medizinprodukten, zu denen alle Instrumente zählen. Das bestbewährteste und -erforschte Füllungsmaterial soll verboten werden – ohne vernünftiges Alternativmaterial für die Patienten, die sich eine Zuzahlung nicht leisten können!“ Jürgen Herbert verweist auf eine unnötig komplizierte Zulassungsverordnung für Medizinprodukte, die dafür sorgt, dass es bald in bestimmten Bereichen der Zahnmedizin keine Instrumente in Europa zu kaufen geben wird.

Ergänzt wird die Liste der bürokratischen Absurditäten von Dr. Romy Ermler, Vorstandsmitglied der LZÄKB und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer – zum Beispiel bei konkreten Praxisübernahmen: „Wir fordern für bestimmte Praxen Ausnahmeregelungen beim baulichen Bestandsschutz – sehr teure gesetzlich vorgeschriebene Umbaumaßnahmen behindern die Übernahme von jahrzehntelang bestehenden Zahnarztpraxen!“ Dr. Romy Ermler gibt außerdem einen Einblick, wie sich deutschlandweit die Zahnärzteschaft gegen die unerträglich restriktiven Gesetzlichkeiten aus dem Hause des Gesundheitsministeriums positioniert.

„Unser Berufsstand braucht konstruktive und verlässliche Rahmenbedingungen“, appelliert Dr. Eberhard Steglich, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Land Brandenburg (KZVLB), an die politischen Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene. „Viel zu wenig Studienmöglichkeiten und ausufernde Bürokratie verschärfen das Nachwuchsproblem und lähmen die Weiterentwicklung unseres Berufsstandes. Darüber hinaus behindert die Budgetierung umfassende Therapieleistungen, beispielsweise bei Parodontitis und hemmt den Digitalisierungsprozess. Mit dem Anspruch der Versicherten auf eine hochwertige Gesundheitsversorgung ist dies unvereinbar und gefährdet nachhaltig die zahnmedizinische Daseinsvorsorge“, so der Vorstandsvorsitzende.

Die brandenburgische Zahnärzteschaft sagt: „Kontrolle ist gut, Vertrauen aber besser!“ als Plädoyer gegen kostenintensiven Bürokratiewuchs und praxisferne Gesetzgebung.

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