Service-Portal der LZÄKB

Zahnärzte protestieren weiter gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Zahnärzte protestieren weiter gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Drucken
Postkartenaktion der KZVLB und LZÄKB

Postkartenaktion der brandenburgischen Zahnärzteschaft

Die Proteste der brandenburgischen Zahnärzte gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKVFinStG) gehen weiter. Mit einer Postkartenaktion an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzen die brandenburgischen Zahnärzte gemeinsam mit ihren Patienten ihren Widerstand gegen die Sparmaßnahmen fort.

Durch die wieder eingeführte strikte Budgetierung für die Jahre 2023 und 2024 befürchten die Zahnärzte eine massive Verschlechterung der zahnmedizinischen Patientenversorgung und sehen insbesondere die Parodontitistherapie in Gefahr. Vor allem in Ostdeutschland sind aufgrund der Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung mehr Zahnarztpatienten von einer Parodontitis betroffen, einer Erkrankung, die nicht nur zu Zahnverlust führt, sondern auch das Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöht.

Seit Juli 2021 können gesetzlich Krankenversicherte deshalb eine mehrjährige Therapie gegen Parodontitis erhalten. Zahlreiche Praxen befürchten, dass Therapien nun abgebrochen werden müssen bzw. nur auf Kosten anderer Behandlungsbereiche weiterlaufen können. Die negativen Folgen für die Patienten wären weitreichend. Mit ihrem Protest dagegen machen sich die Zahnärzte zum Anwalt ihrer Patienten.

Dr. Eberhard Steglich, Vorstandsvorsitzender der KZV Land Brandenburg: „Wir sind empört über diese Kurzsichtigkeit. Kaum ist der Anspruch auf eine Langzeitbehandlung der Parodontitis gesetzlich verankert, werden der Versorgung diese Mittel schon wieder entzogen. Das ist keinem Patienten zu vermitteln. Wir sehen darin eine klare Abkehr von zukunftsgerichteter Präventionspolitik.“

Auch der Präsident der Landeszahnärztekammer Brandenburg, Jürgen Herbert, spricht sich klar gegen das Gesetz aus: „Zusätzlich zu den horrenden Energiepreisen und dem seit Jahren größer werdenden Problem des Nachwuchs- und Personalmangels in den Zahnarztpraxen verstärkt die aktuelle Entwicklung die ohnehin angespannte Situation der zahnärztlichen Versorgung im Land Brandenburg. Die mangelnde Planungssicherheit für den zahnärztlichen Nachwuchs wird für unsere Patienten zum Versorgungskiller“.

Die Zahnärzte des Landes Brandenburg fordern Gesundheitsminister Lauterbach zur Nachbesserung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes auf.

Eine Pressemitteilung vom 6. Februar 2023

Pressekontakte:

Christina Pöschel, Tel. 0331/29 77 474, E-Mail

Jana Zadow-Dorr, Tel. 0355/3 81 48-15, E-Mail