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16. September 2024 – LPK „Gesundheitsversorgung in Brandenburg stärken und gemeinsam gestalten“

16. September 2024 – LPK „Gesundheitsversorgung in Brandenburg stärken und gemeinsam gestalten“

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Am 16. September 2024 organisierten erstmalig in der Geschichte Vertreter der brandenburgischen Heilberufe eine gemeinsame Landespressekonferenz. Der Termin wurde extra noch vor die Landtagswahl gelegt, um der neuen Landesregierung von Anfang an zu sagen: „Die Gesundheitsversorgung ist Gefahr: Zahnärzte, Ärzte und Apotheker werden Landespolitik in die Pflicht nehmen!“

In der Presseinformation hieß es:

Die Brandenburger Zahnärzte, Ärzte, Psychotherapeuten und Apotheker schlagen Alarm: Sie fordern von der zukünftigen Landesregierung konsequente Maßnahmen, um die bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu sichern. Sowohl der ambulante als auch der stationäre Bereich müssen im Sinne der Daseinsvorsorge gestärkt und zukunftsfähig gemacht werden.

Die aktuellen Bundesgesetze gehen an den eigentlichen Problemen vorbei. Statt die stationäre Versorgung zu stabilisieren, gefährden sie die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Brandenburg. Die geplante Apothekenreform bedroht die zuverlässige Arzneimittelversorgung massiv. Die neue Landesregierung muss dringend gegensteuern, sonst droht eine drastische Verschlechterung der Versorgungslage.

Der Fachkräftemangel, kombiniert mit überbordender Bürokratie, stellt eine ernste Gefahr für die Versorgung dar. Bürokratische Hürden rauben wertvolle Zeit und Ressourcen, die dringend in die Patientenversorgung investiert werden müssen. Um den Nachwuchs zu sichern, braucht es außerdem staatliche Studienangebote in Brandenburg, insbesondere für Zahnmedizin und Pharmazie.

Zahnärzte, Ärzte und Apotheker fordern eine stärkere Einbindung in politische Entscheidungen, inklusive Mitspracherecht. Nur durch die aktive Beteiligung der Fachleute aus dem Gesundheitswesen kann die Versorgung in Brandenburg zukunftssicher gestaltet werden.

Prioritätenliste

Im Gespräch mit den Journalisten formulierten die Partner im Auditorium eine Prioritätenliste der wichtigsten Forderungen:

  • staatliche Studiengänge auch zu Zahnmedizin und Pharmazie
  • weitere finanzielle Unterstützung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB)
  • Investitionsmittel für die Heilberufe
  • Fachkräftegewinnung/Ausbildung – Maßnahmen gegen Fachkräftemangel
  • Sicherstellung der PTA-Ausbildung (Pharmazeutisch-technische Assistenten) als „rechte Hand“ der Apotheker
  • Bürokratieabbau
  • Gesundheitskompetenz der Bevölkerung über Kultuskonferenz aufbauen

Gemeinsam sprachen mit einer Stimme: Ärztekammer Brandenburg, Kassenärztliche Vereinigung Land Brandenburg, Landeszahnärztekammer Brandenburg, Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg, Landesapothekerkammer Brandenburg, Apothekerverband Brandenburg e.V. sowie die Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg.

Für die Zahnärzteschaft hatte Dr. Eberhard Steglich als Vorstandsvorsitzender der KZVLB das Wort, Kammerpräsident Dipl.-Stom. Jürgen Herbert stand für weitere Nachfragen zur Verfügung.

(Fotos: Kirsten Ohlwein/LÄKB [1] und Jana Zadow-Dorr/LZÄKB)