Auch in Potsdam wurden „Rote Karten“ gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Lauterbach gezeigt. Am Brandenburger Landtag protestierten am 20. September etwa 350 Zahnärzte, Zahnmedizinische Fachangestellte und Zahntechniker gegen die aktuelle Gesundheitspolitik der Bundesregierung.
In einem Flächenland wie Brandenburg werde eine Niederlassung in eigener Praxis immer unattraktiver. Es gibt bereits Regionen, in denen eine deutliche Verschlechterung der zahnärztlichen Versorgung zu verzeichnen ist. Die Zahl der Praxisschließungen nimmt leider immer mehr zu. Die weiter wachsende Anzahl von investorengesteuerten MVZs verschärft die Situation erheblich.
Unter lautstarken Pfiffen und Rufen wurden der Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen) etwa 1.000 unterschriebene Protestbriefe der brandenburgischen Zahnärzte unter dem Motto „Faule Zähne – Faule Politik“ übergeben. Frau Nonnenmacher ging anschließend direkt in die Gespräche mit den Protestlern. Von Investoren betriebene Zentren seien „keine Lösung für das Land Brandenburg“, sagte Ursula Nonnemacher und versprach den Medizinern, das es in Kürze zur Gründung einer Bundesratsinitiative kommen wird.
Anwesend waren unter anderem:
Dr. Eberhard Steglich, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, Catrin Steiniger (Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Land Brandenburg), Dr. Matthias Stumpf, Vorsitzender der Vertreterversammlung und des Verbandes der Zahnärztinnen und Zahnärzte, Dipl.-Stom. Jürgen Herbert, Präsident der Landeszahnärztekammer Brandenburg, sowie Dr. Romy Ermler, Vorstandsmitglied der Landeszahnärztekammer Brandenburg und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer.